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Reformen im Gesundheitswesen: Fokus auf das Wesentliche | SBK Perspektiven

Statement von Dr. Gertrud Demmler, Vorständin der SBK Siemens-Betriebskrankenkasse, zur ersten Sitzung des neuen Sachverständigenrats Gesundheit und Pflege

Am 28.02.2023 kamen die neuen Mitglieder des Sachverständigenrats (SVR) Gesundheit und Pflege zu ihrer ersten gemeinsamen Sitzung zusammen. Zu ihrer Berufung gratuliere ich herzlich und wünsche viel Erfolg. Die großen Herausforderungen im Gesundheitswesen brauchen den vielfältigen Sachverstand der Mitglieder und den Mut echte Veränderungstreiber zu identifizieren. Demografische Finanzierungslücken, Fachkräftemangel und neue Gesundheitsbelastungen durch den Klimawandel zeigen sich gegenseitig verstärkende Problembereiche auf, die einen systemischen Blickwinkel erfordern. Für das Gelingen der nötigen großen Reformen sehe ich aus dem Blickwinkel der Versichertengemeinschaft der gesetzlichen Krankenversicherung drei zentrale Handlungsprämissen:

#Humancentricity: Der Mensch im Mittelpunkt

Die Menschen im Gesundheitswesen müssen im Mittelpunkt aller Reformen stehen. Das sind zum einen die Versicherten, Patientinnen und Patienten. Zum anderen gilt es, die Arbeitsplätze für ärztliche Berufe, Pflegende und viele weitere Gesundheitsschaffende attraktiv zu gestalten. Denn sie sind der „Faktor Mensch“, ohne den eine menschliche Versorgung nicht möglich ist. Dialog, Befragungen und Feedbackprozesse helfen dabei, den Menschen und seine Bedürfnisse nie aus dem Blick zu verlieren.

#Usercentricity: Austausch und Vernetzung dank nutzerzentrierter Digitalisierung

Bei der Digitalisierung sind Nutzen und Praktikabilität für diejenigen, die die Angebote anwenden, in den Fokus zu stellen. Dafür ist es entscheidend, die Anwenderinnen und Anwender von Anfang an in den Entwicklungsprozess zu integrieren – Versicherte genauso wie Leistungserbringende. Dann haben digitale Lösungen das Potential, viele dringend benötigte Verbesserungen anzustoßen und schaffen Freiräume für die wertvolle „Ressource Mensch“.

#Qualitycentricity: Orientierung an Qualität statt an Menge

Im Gesundheitswesen gilt noch der Grundsatz: Viel Ressourceneinsatz bedeutet viel Geld. Damit setzen wir die falschen Anreize. Um dieser Entwicklung zu begegnen, sollte die Ergebnisqualität von Therapien und Behandlungen eine viel größere Bedeutung erhalten. Die Voraussetzung dafür ist: Wir müssen Qualität im Sinne der Versicherten messen und transparent machen. Dazu brauchen wir institutionalisierte Feedbackprozesse und standardisierte Qualitätskriterien.

© SBK Siemens-Betriebskrankenkasse