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14.309 Diagnosen erstmals verständlich! „Was hab‘ ich?“ bietet Erläuterung des gesamten ICD-Katalogs in Einfacher Sprache

Dresden – Deutschlandweit werden täglich in Arztpraxen und Krankenhäusern unzählige Diagnosen gestellt – und mittels der sogenannten ICD-Codes verschlüsselt. Der ICD-Katalog dient der internationalen einheitlichen Klassifizierung von Erkrankungen und wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegeben. Viele kennen die Buchstaben-Zahlen-Kombinationen von AU-Bescheinigungen, Befunden oder Krankenhausentlassbriefen, doch nur die wenigsten Patient:innen können mit den Codes etwas anfangen. International einmalig gibt es jetzt für alle 14.309 Diagnosen leicht verständliche Erläuterungen, erstellt vom gemeinnützigen Unternehmen „Was hab‘ ich?“. Das Ergebnis jahrelanger Arbeit macht relevante medizinische Gesundheitsinformationen erstmals für die von den Diagnosen betroffenen Patient:innen verständlich.

Insgesamt handelt es sich um hunderttausende Texte, die „Was hab‘ ich?“ für die Erklärung der Diagnosen zur Verfügung stellt. Damit sind verständliche Erläuterungen für alle endständigen ICD-Codes (in der German Modification) vorhanden, die zudem für jedes Zusatzkennzeichen angepasst sind. Berücksichtigt wird, ob eine Erkrankung die rechte, linke oder beide Körperseiten betrifft, sowie ob es sich um einen Verdacht oder den Zustand nach einer Erkrankung handelt. Es gibt also auch jeweils eine verständliche Beschreibung für einen Kreuzbandriss im rechten Knie, im linken Knie und für einen beidseitigen Kreuzbandriss.

„ICD-Codes sind wesentlich für die Kommunikation des medizinischen Personals. Für Patient:innen sind sie jedoch völlig unverständlich, dabei möchte die Mehrheit von ihnen die verschlüsselten Diagnosen verstehen – schließlich sind sie unmittelbar davon betroffen. Für uns war klar, dass hier großes Potential für eine entscheidende Verbesserung der Patientenkommunikation vorhanden ist. Nach jahrelanger, aufwändiger Arbeit haben wir dieses riesige Projekt bewältigt und nun die Erklärung für den letzten der 14.309 Codes des ICD-Katalogs 2025 fertiggestellt. Alle Erläuterungen wurden nach sehr hohen fachlichen und sprachlichen Qualitätsstandards verfasst – das heißt, alle Texte wurden von einer Ärzt:in erstellt und von mindestens einer weiteren Ärzt:in geprüft. Ihre Erkrankung verstehen zu können, ist für Patient:innen oft extrem wichtig. Jetzt können wir ihnen endlich für wirklich jede Diagnose eine verständliche Erläuterung anbieten“, erklärt Ansgar Jonietz, Geschäftsführer von „Was hab‘ ich?“.

Die leicht verständlichen Erklärungen für die ICD-Codes finden sich bereits für alle Bürger:innen frei zugänglich auf dem Nationalen Gesundheitsportal gesund.bund.de. Wer dort etwa nach dem Code E78.1 sucht, erfährt, dass dieser für „reine Hypertriglyzeridämie“ steht. Im zugehörigen Erläuterungstext wird erklärt, was sich dahinter verbirgt: „Bei Ihnen wurden erhöhte Fett-Werte im Blut gemessen.“ Zusätzlich werden die Funktion und der Transport der Fette im Blut verständlich beschrieben. Die Erläuterungen sind auf gesund.bund.de neben Deutsch auch auf Englisch, Türkisch, Russisch und Arabisch verfügbar. Damit sind die Erklärungen bereits einer breiten Öffentlichkeit zugänglich.

Das übergeordnete Ziel von „Was hab‘ ich?“ ist es aber, verständliche Gesundheitsinformationen zur Verfügung zu stellen, sobald Betroffene diese benötigen und ohne dass sie aktiv danach suchen müssen. Im Idealfall erhalten sie die Informationen direkt nach dem Arztbesuch oder Klinikaufenthalt. Mit der Patientenbrief-Software bietet „Was hab‘ ich?“ dafür eine praktikable Lösung für Krankenhäuser bzw. deren Patientenportale an. In einem Forschungsprojekt in der Schweiz erprobt „Was hab‘ ich?“ gerade außerdem den Einsatz von Patientenbriefen im ambulanten Setting.

Die Nutzung der umfangreichen Textsammlung ist für viele weitere Anlässe bzw. Kommunikationskanäle denkbar, überall wo Patient:innen auf ICD-Codes stoßen – beispielsweise in Apps von Krankenkassen oder in der elektronischen Patientenakte.

Auch für die ebenfalls häufig genutzten und für die meisten Menschen oft genauso unverständlichen OPS-Codes erarbeitet „Was hab‘ ich?“ leicht verständliche, anschauliche Erläuterungen. OPS-Codes dienen zur Verschlüsselung von Operationen und Prozeduren. Von den insgesamt über 30.000 Codes hat das ärztliche Redaktionsteam bereits etwa 50 Prozent in einfacher Sprache erläutert. Auch diese Erläuterungen stehen auf dem Nationalen Gesundheitsportal sowie in der Patientenbrief-Software zur Verfügung.

Zur ICD- und OPS-Code-Suche auf dem Nationalen Gesundheitsportal:
https://gesund.bund.de/icd-ops-code-suche

Mehr Informationen zu Patientenbriefen:
https://patientenbriefe.de/

Über „Was hab‘ ich?“

„Was hab‘ ich?“ setzt sich seit 2011 für verständliche und individuelle Gesundheitsinformationen für alle ein und entwickelt dafür praxistaugliche Lösungen. Das Sozialunternehmen mit Sitz in Dresden bietet mit der Website washabich.de eine Anlaufstelle für Patient:innen, die ihre Befunde verstehen möchten. Gleichzeitig bildet es Mediziner:innen in patientenverständlicher Kommunikation aus. Außerdem arbeitet und forscht „Was hab‘ ich?“ an weiteren, massentauglichen Lösungen wie den automatisiert erstellten Patientenbriefen nach dem Klinikaufenthalt.
Weitere Informationen finden Sie hier: washabich.de